Wer glaubt, Dreifachverglasung sei das Ende der Fahnenstange im Fensterbau, irrt sich. Mit möglichst durchsichtig und möglichst gut gedämmt ist es nämlich noch lange nicht getan – aktuell verändert sich im Fensterbau sogar eine ganze Menge. Wir zeigen die wichtigsten Fenster-Trends und -Innovationen für 2021.
Wetten, dass es im Bereich Fensterbau eine Menge Neues gibt, von dem Sie noch nichts wissen? Wichtige gestalterische und technologische Entwicklungen machen nämlich auch vor Hausbau, Haustechnik, Fenstern und Türen nicht halt. Vielmehr sind diese Bereiche ein Spiegel aktueller Trends in anderen Branchen: Die beiden wohl wichtigsten Entwicklungen im Fensterbau sind verstärkter Individualismus und höhere technologische Durchdringung.
Für Sie bedeutet das einige tolle Neuerungen und Trends, die sich vielleicht auch in Ihrem Eigenheim gut machen könnten.
Lange Zeit mussten Bauherren sich entscheiden: Wollen Sie ein energiesparendes Zuhause – oder wollen Sie große Fenster? Fenster und Fensterrahmen als (ehemals) empfindliche Wärmebrücken bedeuteten immer auch einen Verlust von Heizenergie. Das ist jedoch längst nicht mehr so: In den vergangenen 20 Jahren hat Fenstertechnologie hinsichtlich der Schall- und Wärmedämmung einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht.
Umso sorgenfreier lässt sich einer der wichtigsten Fenster-Trends 2021 umsetzen: Großflächige, oft bodentiefe Fenster und Panoramascheiben. So ergibt sich eine herausragende Aussicht in den Garten und die Umgebung des Eigenheims und sehr viel Tageslicht im Inneren des Hauses. Große Fenster sind in der Montage zwar ein klein wenig anspruchsvoller als kleinere Fenster – in puncto Wärmedämmung müssen Sie sich hier jedoch keinerlei Sorgen mehr machen.
Um den großen Fensterflächen noch zusätzliche Wirkung zu verleihen, eignen sich schlanke Fensterrahmen hervorragend. Diese nehmen sich im Gesamtbild des Hauses dezent zurück und verleihen den Fenstern eine zeit- und fast schwerelose Eleganz.
Weiße Fensterrahmen sind zwar elegante Klassiker, die sich in viele Baustile einpassen und wohl niemals aus der Mode kommen werden. Zurzeit liegen jedoch bunte und vor allem auch dunkle Fensterrahmen viel eher im Trend als ihre weißen oder hellgrauen Gegenstücke. Anthrazit, Steingrau oder auch dunkle Holzfarben sind besonders beliebt.
Mit Foliendekoren, Aluminium-Schalen oder der Oberflächenveredlung proCoverTec stehen Ihnen hunderte unterschiedlicher Kombinationen aus Farben und Oberflächenstrukturen zur Auswahl, mit dem Sie Ihrem Individualismus Ausdruck verleihen können. Von dezent-eleganten Fensterrahmen in Anthrazit- oder Basaltgrau bis hin zu auffälligeren Farbtönen wie Sapeli ist für jeden Geschmack und jeden architektonischen Stil etwas dabei.
Die Deutschen sind zwar für das hierzulande gängige Dreh-Kipp-Fenster bekannt, das in vielen anderen Ländern als ausgeklügelte Errungenschaft gefeiert wird. Trotz dieses Alleinstellungsmerkmals sind jedoch auch hierzulande Schiebefenster auf dem Vormarsch.
Der wohl wichtigste Vorteile von Schiebefenstern und -türen: Ein teils deutlich bemerkbarer Zugewinn an Raum, wenn die Fenster oder Türen offenstehen. Gleichzeitig müssen Sie sich keine Sorgen um die Isolierung oder die Einbruchssicherheit machen: Schiebefenster stehen Dreh-Kipp-Fenstern hinsichtlich der Sicherheit oder der Wärmedämmeigenschaften um nichts nach.
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, aber auch Barrierefreiheit gewinnen nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern eben auch bei der Ausstattung des Eigenheims zunehmend an Bedeutung. Moderne Fenster sind inzwischen Champions im Energiesparen. Große Fensterflächen lassen mehr Sonnenlicht rein, das in den kalten Monaten behagliche Wärme spendet. Gleichzeitig können es moderne Fenster hinsichtlich ihrer Dämmung auch mit einer gut gedämmten Wand aufnehmen.
Außerdem sollen moderne Fenster im Sinne der Barrierefreiheit einfach zu bedienen sein, die Griffe sollten also in jedem Fall gut zu handhaben sein. Gerade bei großen, schweren Schiebefenstern kann man über automatisierte Mechanismen zum Öffnen und Schließen nachdenken. Für Rollstuhlfahrer oder anderweitig körperlich beeinträchtigte Personen achten Bauherren bei Fenstertüren außerdem immer stärker auf einen extrabreiten Durchgang ohne Bodenschwellen. Überhaupt sind bodentiefe Fenster hier eine gute Idee, da sie auch Rollstuhlfahrern oder bettlägerigen Menschen einen Ausblick nach draußen ermöglichen.
Die Digitalisierung macht natürlich auch vor Fenstern nicht halt – und die Möglichkeiten, die sich dabei bieten, sind vielfältig. Von eher konservativen Funktionen wie Fenstern und Terrassentüren, die sich per Smartphone öffnen und schließen lassen, oder in das Glas integrierten Glasbruchmeldern, bis hin zu interaktiven Scheiben mit verschiedenen Schnittstellen, über die man sogar im Internet surfen kann, sind der Fantasie inzwischen kaum Grenzen gesetzt – nur der Geldbeutel muss mitspielen.
Darüber hinaus finden sich in modernen Fenstern weitere moderne Technologien, die zwar nicht digital sind, sich jedoch trotzdem getrost smart nennen dürfen: So gibt es smartes Fensterglas, das sich verdunkelt, wenn die Sonne scheint – ähnlich der sich automatisch verdunkelnden Sonnenbrillen. Auch selbstreinigendes Glas ist keine Zukunftsmusik mehr: Selbstreinigendes Fensterglas ist mit einer speziellen Beschichtung versehen, die der Schmutzbildung mit chemischen und physikalischen Prozessen Einhalt gebieten soll. Dazu sind nur UV-Licht und ein gelegentlicher Regenschauer notwendig.
Auch wenn Fenster im Schnitt nur selten erneuert werden, steht die Branche nicht still. Neben technischen Innovationen sowie neuen, digitalen Lösungen rund um Fenster und Türen geben natürlich auch aktuelle architektonische und gestalterische Trends den Ton an. Am wichtigsten bleibt jedoch nach wie vor: Fenster sollten vor allem denen gefallen, die tagtäglich durch sie hindurch nach draußen schauen und die Aussicht genießen.